die 2te Generation? – Rift S
Im Mai 2016, also genau vor drei Jahren haben uns Oculus und HTC mit Ihren ersten kommerziellen VR Headsets beglückt. Abgesehen von der Existenz weiterer Marktteilnehmer und partiellen Verbesserungen der Vorhandenen (VIVE pro, Oculus Touch), konnten sich die 2 Systeme durchaus als Platzhirschen behaupten und es gab bis dato auch keine wesentlichen Grund dies in Frage zu stellen.
Jetzt überrascht Oculus aber im doppelten Sinne. Während man mit Oculus go und Oculus Quest schon vor längerer Zeit mehr oder weniger mobile VR Sets angekündigt hatte, schießt man nun fast überhastet einen Nachfolger der zumindest für den Einsatz bei unseren Fahrsimulatoren recht geschätzten Rift nach. Wodurch, und das ist der negative Teil der Überraschung, die klassische Rift von einen Tag auf den anderen Tag nicht mehr offiziell bestellbar war, obwohl zur Verfügbarkeit der Rift S noch keine konkreten Angaben gemacht wurden. Mit dieser Versorgungslücke tat sich der zu Facebook gehörender Hersteller aus unserer Sicht keinen großen Gefallen. Vertrauensbildung schaut anders aus…
Aber ich will nicht nachtragend sein, zumindest was den Liefertermin betrifft, gibt es keinen Grund zur Beschwerde. Pünktlich zum angekündigten Termin kommt also die 2te Generation des Klassikers bei uns an.
Was gleich auffällt: Das Setup läuft erstaunlich einfach, kein Wunder, durch das Weglassen der externen Sensoren bleiben nur ein USB und ein DisplayPort Anschluss übrig.
Das Inside out tracking, wie wir es seit Microsofts Hololens kennen, funktioniert sehr gut. Generell finden wir die Qualität der Rift S recht gut. Das Display liefert satte Bilder und man kann die Pixel kaum mehr wahrnehmen. Was uns auch gefällt, sind die integrierten Lautsprecher.
Was aber kaum auffällt ist das Sichtfeld. Das hat sich gefühlt nicht verbessert. Genau darin läge, bei zumindest gleichbleibender oder optimalerweise verbesserter Pixeldichte, für uns ein Grund die Rift S als neue Generation, als revolutionäres Update anzuerkennen.
Als Fazit könnte man sagen, die Rift S vereint alles, was sich an guten Ideen verschiedener VR Konzepte bisher angesammelt hat. Das ist durchaus nicht schlecht, aber auch nicht unbedingt das was wir uns unter einer 2ten Generation vorstellen. Anders ausgedrückt: der Appetit kommt beim Essen! Unsere Ansprüche und die unserer Kunden steigen eben.
Bei HTC andererseits ist die Situation noch verwirrender. Zwar hat man mit der VIVE pro und deren evolutionären Ablegern das gängigste Headset schlechthin am Businessmarkt, dessen Zukunft ist aber äußerst ungewiss. Das liegt daran, das VALE, bisheriger Entwicklungspartner der VIVE, auch etwas überraschend eine komplett neue Eigenentwicklung angekündigt hat. Bei uns im Haus landet die VALVE INDEX vermutlich im Juli. Dann wird sich zeigen, ob die hohen Erwartungen erfüllt werden, die wir durch Vorabtests und veröffentlichte Specs mittlerweile haben. Ob sich die INDEX als 2te Generation dann bewähren kann? Wir werden sehen…