…und nun also die Rift

Was HTC mit der VIVE von Beginn an geschafft hat, nämlich auch nach Österreich zu liefern, hat Oculus erst später nachgezogen. Daher kam auch erst jetzt die Rift, so der geläufige Name der ersten Endkundenvariante des VR Sets vom VR Pionier aus Kalifornien bei uns im Büro an. Und wieder haben die Verpackungsdesigner ganze Arbeit geleistet.

Freilich fällt gleich auf dass die Box viel kleiner als die Lieferungen der HTC VIVE ist. Angesichts von fehlendem Roomscaling und der bisher nicht verfügbaren Controller, bzw. Touch wie die Steuerungen der Facebook Tochter genannt werden, ist das nicht weiter verwunderlich, offenbart aber auch gleich die größte Schwäche der Rift.
Allerdings wird von Oculus im aktuellen Status der Entwicklung VR als sitzendes oder stehendes Erlebnis konzipiert. Daher wäre es zu verkürzt, Oculus das Nachsehen im Kampf um die Vorherrschaft der VR Systeme zu bescheinigen. Mir offenbart sich der Sinn hinter der Strategie durchaus beim Anspielen von Luky´s Tale. Denn das in der Bestellung enthaltene Jump and Run Spiel in einer VR Variante, von mir anfangs sehr skeptisch betrachtet, macht durchaus Spaß und lässt sich ohne Kopfschmerzen ein Weilchen aushalten. Was dabei auch auffällt: Gewicht und Tragekomfort sind bei der Rift deutlich besser, vor allem der Blick nach unten lässt die Vive verrutschen und das Bild unscharf werden. Es bleibt dennoch als Manko der Rift, dass Oculus Touch nicht schon bei der Auslieferung verfügbar war, sondern als Zubehör erst im Herbst nachbestellt werden kann. Der Xbox Controller sieht in dem Zusammenhang und im direkten Vergleich mit der Vive ein wenig wie eine Notlösung aus, tut aber seinen gewohnt guten Dienst. Ich kann mich damit ganz bequem durch den Entwurf meines Traumhauses bewegen oder auf einem Stapler sitzend Paletten durch ein Lager fahren. Das ergibt ein Fülle von Ideen und Anwendungen, die wir damit realisieren können.

Was die Bildqualität, Wiederholrate und Sichtfeld betrifft, so begegnen sich Rift und Vive durchaus auf Augenhöhe, wenngleich mir die Rift dabei subjektiv leicht im Vorteil zu sein scheint.

Fazit: Wir sehen für beide Systeme Anwendungsfälle und wählen je nach Einsatz und Content das passende Set aus. Spielentscheidend ist für uns letztendlich der Inhalt und nicht die dafür verwendete VR Hardware. Die wird sich ohnehin ständig überholen.